Wer liebt nicht italienisches Essen?! Wenn du nach Italien reist (Artikel auf Englisch), willst du sicherlich jede Gelegenheit nutzen, die lokale Küche zu probieren. Dazu solltest du dich am besten mit ein paar grundlegenden Ausdrücken und den Gepflogenheiten rund um das Essen in Italien vertraut machen, damit du auch genau das bestellst, was du willst, und die bestmöglichen Erfahrungen auf deiner Reise machst. Wir zeigen dir, was du wissen musst, um in Italien immer ausgezeichnet zu essen!

Wo man in Italien essen kann

Du weißt natürlich, was eine pizzeria ist und wirst dir auch denken können, dass ristorante ein Restaurant ist, aber vielleicht möchtest du noch andere vorzügliche Optionen ausprobieren!

Frühstück
Zum Frühstück gehst du am besten in eine bar. Lass dich von diesem Begriff nicht in die Irre führen, denn eine bar ist im Italienischen ein Café, auch wenn manche dieser Bars später am Tag Alkohol servieren.

Mittagessen
Zum Mittagessen kannst du zum Beispiel in eine panineria gehen, wo es panini (belegte Brötchen) gibt, oder eine rosticceria aufsuchen, wo verschiedene warme Gerichte angeboten werden. Wenn du nicht allzu hungrig bist, kannst du auch in die bar zurückkehren und dir dort ein tramezzino holen – ein Sandwich aus Toastbrotscheiben, das kleiner ist als die belegten Brötchen in der panineria und das man aus der Hand isst.

Abendessen
Zum Abendessen ist ein ristorante die eleganteste Option, aber wenn du es etwas weniger formell magst, kannst du auch in einer osteria oder trattoria essen. Und wenn du Lust auf etwas Süßes hast, gibt es ein gelato (Eiscreme) in der gelateria oder leckeres Gebäck in der pasticceria.

Wie man in Italien Essen bestellt

Nach dem Betreten eines Restaurants teilst du in der Regel dem cameriere (Kellner) mit, wie viele Personen ihr seid, und er wird euch einen Tisch zuweisen. Dazu sagst du Un tavolo per uno/due/tre/quattro (Ein Tisch für eine/zwei/drei/vier Personen). Alternativ kannst du auch online über die Website des Restaurants una prenotazione (eine Reservierung) vornehmen, insbesondere wenn du einen Tisch in einem ganz speziellen *ristorante* sichern möchtest.

Eine Handvoll grundlegender Ausdrücke kann sich als äußerst nützlich erweisen, daher sind hier einige weitere gebräuchliche Phrasen, die du dir merken solltest:

  • Salve (hallo)
  • Scusi (entschuldigen Sie)
  • Per favore (bitte)
  • Grazie (danke), grazie mille (vielen Dank)
  • Prego (gern geschehen)
Illustration of two smiling men sitting at a restaurant table. They have their napkins tucked into their shirts like bibs and are giving each other a high five

Was du auf der Speisekarte findest

Sobald du Platz genommen hast, wirst du feststellen, dass Mittag- und Abendessen in Gänge unterteilt sind. Du musst aber nicht alle Gänge bestellen. Je nach Restaurant wählst du entweder Gerichte der einzelnen Gänge von der Speisekarte oder du wählst aus einem Festpreismenü, bei dem du für jeden Gang die Wahl zwischen nur wenigen verschiedenen Gerichten hast.

Das hier ist ein typisches Menü:

Was auf der Speisekarte steht Wie man bestellt
Antipasti
(Vorspeisen)
Come antipasto, vorrei...
(Als Vorspeise hätte ich gern …)
Primi
(Erster Gang)
Come primo, vorrei...
(Als ersten Gang hätte ich gern …)
Secondi
(Zweiter Gang)
Come secondo, vorrei...
(Als zweiten Gang hätte ich gern …)
Contorni
(Beilagen)
Come contorno, vorrei...
(Als Beilage hätte ich gern …)
Dolci
(Nachtisch)
Come dolce, vorrei...
(Als Nachtisch hätte ich gern …)
Bevande
(Getränke)
Da bere, vorrei...
(Zu Trinken hätte ich gern …)

Nach dem Essen bittet man um die Rechnung, denn diese wird nicht automatisch gebracht. Dazu sagt man Il conto, per favore (Die Rechnung, bitte). Auf der Rechnung ist meist entweder ein coperto oder servizio aufgeführt und im Endpreis enthalten. Das *coperto* ist eine Pauschale für Dinge wie Brot und Besteck, und der *servizio* entspricht in etwa dem Trinkgeld für das Personal. Abgesehen von diesen Zusatzkosten ist es in Italien nicht obligatorisch, Trinkgeld zu geben. Wenn du möchtest, rundest du die Rechnung auf, lässt ein paar Münzen da oder gibst 1 € pro Person – das hängt ein wenig von der Region und der Stadt ab!

Das Frühstück in der bar!

In Italien bestellt man als *colazione* (Frühstück) üblicherweise Kaffee und ein Gebäck in der örtlichen bar. Sich an einen Tisch zu setzen ist teurer als im Stehen zu essen und zu trinken. Da der italienische Kaffee ohnehin meist viel kleiner ist als ein Kaffee in Deutschland, ist das auch eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen, für das du dir auf deiner Reise etwas anderes gönnen kannst. Wenn du vorziehst, in der bar zu stehen, musst du oft zuerst an der Kasse bezahlen, bevor du beim barista bestellst. 

Was die Auswahl für die *colazione* betrifft, hast du eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung! Bei den Backwaren ist die häufigste Wahl ein Croissant, das in Norditalien brioche und in Süditalien cornetto genannt wird. In Süditalien findest du zwar auch brioche auf der Speisekarte, aber dort ist das eher eine Art süßes Brötchen. In Sizilien solltest du auch granita probieren – eine Art grobkörniges Sorbet in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie limone (Zitrone), mandorla (Mandel) oder pistacchio (Pistazie).

In Italien gibt es auch eine große Auswahl an Kaffeevarianten, von denen einige für Deutschsprachige verwirrend sein können. Du findest vermutlich keinen espresso auf der Speisekarte, da das der Standardkaffee in Italien ist! Statt espresso heißt er caffè oder caffè normale. Und wenn du einen latte bestellst, bekommst du einfach ein Glas Milch!

Welchen Kaffee bestellt man also stattdessen? Hier sind die gängigsten Optionen:

  • Caffè ristretto/basso/corto: Espresso mit weniger Wasser
  • Caffè lungo: Espresso mit etwas mehr Wasser
  • Caffè americano: Espresso mit viel Wasser 
  • Caffè macchiato: Espresso mit etwas Milch
  • Cappuccino: Gleiche Anteile an Espresso und Milchschaum
  • Caffellatte: Mischung aus Espresso und Milch, ohne Milchschaum, serviert in einem Glas
  • Latte macchiato: Aufgeschäumte Milch mit etwas Espresso, manchmal in einem Glas serviert
  • Caffè freddo: Eisgekühlter Espresso
  • Shakerato: Shake aus heißem Espresso und Eis
  • Caffè corretto: Espresso mit Alkohol
  • Caffè d’orzo: Koffeinfreie Kaffeealternative aus Gerste
  • Ginseng: Koffeinfreies Getränk mit Ginseng

Du wirst sicherlich feststellen, dass die Italiener nach den üblichen Frühstückszeiten keinen Cappuccino zum Essen bestellen. Es ist durchaus möglich, dass man später am Tag einen Cappuccino ohne Gebäck dazu genießt, aber es könnte bei Italienern für leichte Fassungslosigkeit sorgen, wenn man zum Mittag- oder Abendessen einen Cappuccino bestellt!

In der pizzeria

Viele typische Kombinationen von Pizzabelägen haben in Italien besondere Namen, die verwirrend sein können, wenn man nicht weiß, was damit gemeint ist. Die folgende Liste beinhaltet einige gängige Optionen:

  • Capricciosa: Tomatensauce, Mozzarella, Schinken, hartgekochtes Ei, Pilze, Oliven und manchmal Artischocken
  • Diavola: Tomatensauce, Mozzarella, scharfe Salami und Peperoni
  • Marinara: Tomatensauce, Knoblauch und Oregano
  • Margherita: Tomatensauce, Mozzarella und Basilikum
  • Napoli: Tomatensauce, Sardellen und Kapern
  • Norma: Tomatensauce, gebratene Aubergine, gebackener und gesalzener Ricotta und Oregano
  • Parmigiana: Tomatensauce, Mozzarella, Aubergine, Grana Padano und Basilikum
  • Quattro formaggi: Vier Käsesorten (mit oder ohne Tomatensauce)
  • Quattro stagioni: Tomatensauce, Mozzarella, Schinken, Artischocken, Pilze, Oliven und Basilikum
  • Vegetariana: Tomatensauce, Mozzarella und Gemüse (in jeder Pizzeria anders)

Du kannst auch nach bestimmten Zutaten für deine Pizza fragen, du solltest als Deutschsprachiger aber beachten, dass peperoni Gemüsepaprika ist, nicht scharfe Paprika! Wenn du also Chili-Schoten auf deiner Pizza haben möchtest, solltest du nach peperoncino fragen. Andere häufige Zutaten sind salame (Salami), prosciutto (Schinken), salsiccia (Wurst) und funghi (Pilze). Experimentierfreudige könnten auch Pizza mit frutti di mare (Meeresfrüchten) probieren!

Junior sitzt auf dem Boden. In seiner rechten Hand hält er einen Löffel und in seiner linken eine Schüssel mit mehreren Kugeln rosa Eiscreme, garniert mit Streuseln und Kirschen. Sein Mund ist voll und seine Backen sind prall gefüllt.

In der gelateria

Ähnlich wie in der bar muss man auch in einer gelateria seine Bestellung bezahlen, bevor man nach dem Gewünschten fragt. Du kannst das Eis in una coppetta (einem Becher) oder in un cono (einer Waffel) bestellen und du kannst mehr als eine Sorte wählen. Wenn du zuerst eine probieren möchtest, fragst du Posso provare … (Kann ich … probieren), um zu sehen, welche Sorte dir am besten schmeckt. Hier sind die häufigsten:

  • Amarena: Sauerkirsche
  • Bacio: Schokolade mit Haselnuss (*bacio* bedeutet wörtlich „Kuss“!)
  • Caffè: Kaffee
  • Cioccolato: Schokolade
  • Cocco: Kokosnuss
  • Fior di latte: Süße Sahne
  • Fragola: Erdbeere
  • Limone: Zitrone
  • Nocciola: Haselnuss
  • Pesca: Pfirsich
  • Pistacchio: Pistazie
  • Stracciatella: Vanille mit Schokoladenchips
  • Torrone: Nougat
  • Vaniglia: Vanille
  • Zabaione: Pudding mit Marsala-Wein
  • Zuppa inglese: Pudding mit Cookies oder Kuchen und oft Alkohol (*zuppa inglese* bedeutet „englische Suppe“!)

Buon appetito!

In Italien gibt es eine Fülle von gastronomischen Optionen, daher solltest du dich nicht eingeschränkt fühlen, selbst wenn du nur ein paar Wörter Italienisch sprichst! Versuche einfach, dir die Ausdrücke in diesem Leitfaden zu merken und anzuwenden, sei höflich und freundlich zum Personal und du wirst dein Essen sicherlich genießen. 🍽