Einen Lebenslauf zu schreiben, kann eine echte Herausforderung sein, besonders in einer Fremdsprache! Grammatik und Rechtschreibung müssen einwandfrei sein, und auch die länderspezifischen Unterschiede in der Formatierung müssen beachtet werden. In den USA zum Beispiel enthalten Lebensläufe niemals Fotos und sind in der Regel auf eine Seite begrenzt. Man kann zwar den einen oder anderen Stil bevorzugen, aber es gibt allgemeingültige Regeln, die du beachten solltest.
Sehen wir uns einige Dos and Don’ts für das Verfassen eines englischen Lebenslaufs an!
Was beim Schreiben eines Lebenslaufs auf Englisch zu beachten ist
✅ 1. Verwende Stichpunkte und unvollständige Sätze.
Unvollständige Sätze mögen unüblich erscheinen, aber nicht in Lebensläufen! Wenn du dich zum Beispiel auf eine Stelle in der wissenschaftlichen Forschung im Labor bewerben möchtest, könntest du deine bisherigen Erfahrungen wie folgt auflisten:
- Implemented a research project
- Developed a serum
💡 Tipp: Punkte nach den Aufzählungen sind optional, solange du mit der Zeichensetzung einheitlich bist.
✅ 2. Achte auf einheitliche Zeitformen.
Die Auflistungen in Lebensläufen folgen einer Parallelstruktur, was bedeutet, dass das jeweils erste Wort jeder Auflistung der gleichen Wortart angehört. So kannst du entweder eine Verbalphrase (1. Beispiel) oder eine Nominalphrase (2. Beispiel) verwenden.
- 1. Beispiel:
- Implemented a research project
- Organized data
- Assisted with administrative tasks
- 2. Beispiel:
- Implementation of a research project
- Organization of data
- Assistance with administrative tasks
Du kannst beide Möglichkeiten verwenden, solange es einheitlich und leicht zu lesen ist!
✅ 3. Gib nur relevante Erfahrungen an.
Es ist nicht nötig, jede Erfahrung oder Qualifikation aufzulisten. Dir steht nur eine Seite zur Verfügung, aber keine Sorge – während des Vorstellungsgesprächs wird viel mehr zur Sprache kommen! Konzentriere dich auf die Anforderungen der Stellenanzeige und betone nur deine relevantesten Fähigkeiten und Erfahrungen.
1. Beispiel: Für die Stelle im Forschungslabor solltest du relevante Fähigkeiten anführen, vor allem die, die in der Stellenbeschreibung genannt sind:
- Skills: coding, chemistry, research
- ❌ Schreibe nicht „Kann gut kochen“ in deinen Lebenslauf, selbst wenn das der Fall ist!
2. Beispiel: Bei einem Restaurantjob sieht das ganz anders aus!
- Skills: prepping, catering, customer service
- ❌ Nenne nicht deine Qualifikation in der Forschung!
✅ 4. Liste all deine Sprachkenntnisse auf, auch deine Muttersprache(n).
Sprachkenntnisse sind in JEDEM Job nützlich: Je mehr Sprachen du beherrschst, desto besser! Du kannst schreiben, dass du „excellent written and verbal skills“ hast, wo immer dies zutrifft, denn beides ist außerordentlich wertvoll. Vielleicht denkst du, dass das selbstverständlich ist, ist es aber nicht! Arbeitgeber sind froh, wenn sie wissen, dass du niemals eine E-Mail mit den Worten „heres the doc 4 u“ senden oder andere unprofessionell klingende Formulierungen verwenden würdest.
Du kannst auch das GER-(CEFR-)Niveau (Artikel auf Englisch) deiner Sprachen angeben oder andere Standards nennen, wie z. B. dein Ergebnis im Duolingo English Test, und deine Kenntnisse nach Sprechen, Lesen, Schreiben und Hören aufschlüsseln, insbesondere wenn sie für die Stelle relevant sind.
✅ 5. Nenne allgemein relevante Fähigkeiten.
Denk über deine Fähigkeiten im weiten Sinne nach: Welche Tools und Technologien beherrschst du? Was kannst du besonders gut und wobei wenden sich deine Kollegen an dich, damit du ihnen hilfst? Zu deinen Fähigkeiten könnten Softwarekenntnisse wie Microsoft Excel, Google Docs und Plattformen zum Aufgabenmanagement gehören, oder auch Fähigkeiten wie Zeitmanagement.
💡 Tipp: Du kannst „proficient“ nicht nur in Bezug auf Sprachen schreiben! So kannst du beispielsweise „proficient in Microsoft Excel“ sagen, um auszudrücken, dass du sehr gut damit umgehen kannst. Auch hier solltest du sicherstellen, dass die Liste konsistent ist:
- Microsoft Excel
- Time management
oder:
- Proficient in Microsoft Excel
- Excellent at time management
Nachdem wir nun die Grundlagen eines guten Lebenslaufes kennen, wollen wir die häufigsten Fehler aufzeigen.
Was beim Schreiben eines Lebenslaufs auf Englisch zu vermeiden ist
Was du bei deinem Lebenslauf vermeiden solltest, ist genauso wichtig wie das, was unbedingt rein muss:
❌ 1. Schreibe nicht „I“ (ich).
Das ist unnötig, da der Arbeitgeber weiß, dass du über dich selbst schreibst.
- ❌ „I implemented a research project. I formulated a serum.“
❌ 2. Schreibe bei der Angabe von Stellenbezeichnungen keine ganzen Sätze.
Das nimmt nur unnötig Platz weg und lässt weniger Raum für andere Erfahrungen und Kenntnisse.
- ❌ Stellenbezeichnung: „I completed an internship at Duolingo Laboratories.“ Der Titel könnte stattdessen lauten: „Intern, Duolingo Laboratories.“
❌ 3. Verwende Zeitformen nicht uneinheitlich.
Dies ist leicht zu übersehen und kann deinen Lebenslauf unordentlich aussehen lassen.
- ❌ Implemented a research project
- ❌ Organization of data
- ❌ Report writer
💡 Tipp: Lies dir alle Punkte der Aufzählung laut vor, um die Einheitlichkeit zu überprüfen. Wenn du zu Beginn der einzelnen Punkte Verben verwendest, könntest du dabei jeweils am Anfang „ich“ sagen, um sicherzustellen, dass die Satzstruktur übereinstimmt: „I implemented, I organization …“ Moment, Letzteres passt nicht. Bei Verbalphrasen sollte es heißen: „I implemented, I organized.“ Bei Nominalphrasen würdest du schreiben: „Implementation of a research project… (… war meine Tätigkeit). Organization of data… (darin bin ich gut).“
❌ 4. Verwende keine Fachsprache, solange es nicht notwendig ist.
Der Personalverantwortliche oder Arbeitgeber sollte verstehen, worüber du schreibst. Sie sollten nicht erst mühsam die Bedeutung der Wörter herausfinden müssen, wahrscheinlich haben sie einen ganzen Stapel von Bewerbungen zu sichten! Wenn eine deiner bisherigen Tätigkeiten eine fachspezifische Bezeichnung hat, solltest du Synonyme verwenden:
- ❌ Monolingual exercise writer for Duolingo
- ✅ Content writer for Duolingo
❌ 5. Verwende keine unbekannten Abkürzungen.
Vielleicht weißt du, was sie bedeuten, aber der Arbeitgeber oder Personalverantwortliche weiß es womöglich nicht. Halte dich an allgemein bekannte Abkürzungen und versuche, Fachausdrücke (Artikel auf Englisch) zu vermeiden:
- ✅ PhD, Feb., CEO
- ❌ L&C, OSI, KR
💡 Tipp: Wir können es gar nicht oft genug betonen: Einheitlichkeit ist bei einem Lebenslauf entscheidend, und das gilt auch für Datumsangaben. Schreibe nicht „Feb-Oct“ in einer Zeile und „July-January“ in der nächsten.
Nachdem wir nun die wichtigsten Punkte besprochen haben, wollen wir alles zusammenfassen und uns ein Beispiel für einen Lebenslauf ansehen! Ein ehemaliger Forschungspraktikant könnte also wie folgt seine Erfahrungen im Lebenslauf formulieren und den Abschnitt zu Qualifikationen und Kenntnissen gestalten:
Lass dich nicht von den verschiedenen Formaten und Stilen überwältigen. Behalte zwei Dinge im Auge:
Ein Lebenslauf ist der erste Eindruck, den dein potenzieller Arbeitgeber von dir und deinen Fähigkeiten erhält – wir drücken dir ganz fest die Daumen! 💪