Der Duolingo-Sprachreport 2023 präsentiert die neuesten Sprachtrends und Ergebnisse zum Lernverhalten. Er basiert auf Daten von Millionen von Duolingo-Lernenden auf der ganzen Welt. Duolingo ist die am häufigsten heruntergeladene Lern-App weltweit und bietet über 100 Kurse für mehr als 40 Sprachen sowie für Mathe und Musik an – völlig kostenlos. So geben unsere Daten einzigartige Informationen darüber, welche Sprachen die Lernenden weltweit bevorzugen und wie sich ihr Interesse im Laufe der Zeit und abhängig von ihrer geografischen Herkunft verändert. Mehr über vergangene Tendenzen erfährst du in unseren Berichten aus den Jahren 2020, 2021 (beide Artikel auf Englisch) und 2022.
Sprachlern-Highlights 2023
Dieses Jahr gab es wesentliche Änderungen in der weltweiten Liste der Top 10 sowie generationsbedingte Unterschiede bei den sprachlichen Interessen. Außerdem haben wir festgestellt, dass das Weltgeschehen das Lernverhalten weiterhin beeinflusst. Werfen wir einen Blick auf die interessantesten Trends in diesem Jahr!
Englisch steht weiterhin an der Spitze
Es überrascht nicht, dass Englisch nach wie vor die beliebteste Lernsprache weltweit ist. In diesem Jahr befand sich Englisch in 122 Ländern auf Platz 1 – das sind drei Länder mehr als im letzten Jahr, denn Afghanistan, die Malediven und Malta sind hinzugekommen! In vielen Teilen der Welt ist Englisch wichtig für den wirtschaftlichen und schulischen Erfolg und die Lernenden in Asien sind besonders engagiert, ihre Bildung durch Englischlernen zu ergänzen. So lernt ein Großteil der Lernenden in Indien (40 %), Vietnam (50 %) und China (54 %) Englisch für die Bildung und Ausbildung. Und in Indien, einem unserer größten Märkte, schließen Englischlernende die meisten Lektionen pro Tag ab (Artikel auf Englisch).
Koreanisch erreicht im weltweiten Ranking Platz 6
2023 überholte das Koreanische Italienisch in der weltweiten Rangliste und rückte somit auf Platz 6 vor. Es rangiert unter den Top 10 der Sprachen, die in einigen der größten Ländern der Welt gelernt werden, darunter Indien, wo die Anzahl der Lernenden im Vergleich zum Vorjahr um 75 % gestiegen ist.
Portugiesisch erobert sich einen Platz unter den Top 10
Anfang dieses Jahres verdrängte Portugiesisch Russisch von Platz 10 der beliebtesten Sprachen. Das spiegelt zwei wichtige kulturelle Veränderungen wider: das gesunkene Interesse an der russischen Sprache wegen des Krieges in der Ukraine (Artikel auf Englisch) sowie das gestiegene Interesse an Brasilien und Portugal, insbesondere bei Reisenden. Tatsächlich geben weltweit 23 % der Portugiesischlernenden als Motivation „Freunde und Familie“ an, also den Kontakt zu anderen Menschen, und 18 % wählen „Reisen“ aus. Dabei sind 72 % der neuen Portugiesischlernenden jünger als 30 Jahre. Die portugiesische Sprache ist auch unter den Nachbarn Brasiliens beliebt: In Bolivien, Paraguay, Uruguay und Venezuela steht es als Lernsprache an zweiter Stelle. In Paraguay und Uruguay ist das Interesse am Portugiesischlernen weltweit am größten: Dort lernt etwa jeder fünfte diese Sprache.
Der Krieg in der Ukraine beeinflusst weiterhin das Sprachenlernen
Das Erlernen der ukrainischen Sprache blieb 2023 größtenteils konstant – 37 % der Menschen weltweit sehen es als eine Möglichkeit an, Solidarität zu zeigen (Artikel auf Englisch) und mit Menschen in Kontakt zu kommen. Dieser Anteil ist deutlich höher als bei anderen Sprachen: Beispielsweise gaben nur 17 % der Englisch- und 18 % der Französischlernenden diese Motivation an. Im Jahr 2023 waren die Länder mit den meisten Ukrainischlernenden die USA, Großbritannien, Polen, Russland und die Ukraine. In Australien wird dabei am konsequentesten Ukrainisch gelernt (gemessen an der durchschnittlichen Lernzeit) und dahinter rangieren Kanada und Finnland.
Die Ukrainer schließen sich der Liste der fleißigsten Lerner an
Die engagiertesten Lernenden kommen 2023 aus Weißrussland, Japan, Ungarn, Russland und der Ukraine. Dabei gab es zwei wesentliche Änderungen: Japan ist auf Platz 2 zurückgefallen und die Ukraine ist auf Platz 5 aufgestiegen. In diesen Ländern war die durchschnittliche Lernzeit am längsten.
Die Generationskluft: Was Menschen lernen und wie sie es lernen
Rund um den Globus wählen Lernende der Generation Z Sprachen aus persönlichen Gründen, sei es, um ihre politische Solidarität auszudrücken oder ihre Hobbys zu ergänzen. Das führte zu wachsendem Interesse an weniger häufig gelernten Sprachen (Artikel auf Englisch). So sind beispielsweise mehr als die Hälfte der Ukrainischlernenden der Generation Z zuzuordnen und das Wachstum beliebter asiatischer Sprachen ist den jüngeren Lernenden zuzuschreiben: 86 % der Japanischlernenden und 76 % der Chinesischlernenden (beide Artikel auf Englisch) sind unter 30 Jahre alt.
Während jüngere Generationen die Sprache, die sie lernen, häufig wechseln, setzen die älteren Lernenden die Messlatte für gute Lerngewohnheiten: Die Boomer haben längere Streaks als alle anderen Generationen und selbst diejenigen, die einen neuen Streak beginnen (Artikel auf Englisch), verlieren diesen im Vergleich zur Generation Z seltener.
Schwedisch ist *nicht* die beliebteste Lernsprache in Schweden
Zum ersten Mal seit Beginn der Datenerfassung von Duolingo ist Schwedisch von der Spitzenposition in Schweden abgerutscht! Heutzutage ist die am häufigsten gelernte Sprache in Schweden Spanisch (Schwedisch liegt auf Platz 2). Ähnlich befand sich Dänisch in Dänemark zuvor auf Platz 2, während die Top-Lernsprachen dort dieses Jahr Spanisch und Deutsch sind.
Deutschlands Sprachtalente überholen die Briten
Letztes Jahr waren Finnland und Großbritannien die Länder mit der größten Anzahl an Lernenden, die 3 oder mehr Sprachen lernten. Dieses Jahr verweisen die Deutschen ihre britischen Mitlernenden jedoch auf Platz 3. Ob Großbritannien diesen Rückstand im Jahr 2024 wohl wieder aufholen wird?
Globale Trends 2023 aus der Vogelperspektive
Informationen zu den Zahlen
Der Duolingo-Sprachreport 2023 basiert auf Daten von Lernenden, die zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 30. September 2023 auf Duolingo Sprachen gelernt haben. Die Daten wurden nach Land oder Sprache zusammengefasst, um die personenbezogenen Daten der Lernenden zu schützen. Die Zusammenstellung der Länder basiert auf international anerkannten, unabhängigen, selbstverwalteten Einheiten, wie hier beschrieben. Die Daten zu Alter und Lernmotiv beruhen auf eigenen Angaben der Lernenden. Lernende unter 13 Jahren wurden nicht in die Analysen einbezogen. Aus Datenschutzgründen wurden Länder mit weniger als 5.000 Duolingo-Lernenden nicht ausgewertet.