Der Duolingo-Sprachreport 2022 präsentiert die neuesten Sprachtrends und Erkenntnisse zum Lernverhalten. Er basiert auf Daten von über 500 Millionen Duolingo-Lernenden auf der ganzen Welt. Duolingo ist die am häufigsten heruntergeladene Lern-App weltweit und bietet über 100 Kurse in mehr als 40 Sprachen an – völlig kostenlos. So geben unsere Daten einzigartige Informationen darüber, welche Sprachen Lernende weltweit lernen und wie sich ihr Interesse im Laufe der Zeit und abhängig von ihrer geografischen Herkunft verändert. Mehr über vergangene Tendenzen erfährst du in unseren Berichten aus den Jahren 2020 und 2021 (beide auf Englisch).
2022 konnten viele Menschen dank Corona- und Auffrischungsimpfungen ihre Lieblingsaktivitäten – wenn auch teils schleppend – wiederaufnehmen, Musik und Konzerte, Treffen mit Freunden und Familie und natürlich Reisen. Der Duolingo-Sprachreport 2022 zeigt, wie sich die Lernenden über die Rückkehr zu ihren gewohnten Aktivitäten von vor der Pandemie freuten und wie sich ihre Herangehensweise an das Sprachenlernen entwickelte. Lernende rund um den Globus nutzten das Sprachenlernen, um ihren Interessen an Kultur, Pop-Kultur und aktuellen Events nachzugehen.
Der größte Trend des Jahres 2022 war der weltweite Anstieg der Zahl der Menschen, die Ukrainisch lernen. Darüber hinaus untersucht der diesjährige Bericht, wie sich die wieder geöffneten Grenzen sowie die gelockerten Reisebeschränkungen auf die Wahl der Lernsprache auswirkten. Insgesamt zeigen die Erkenntnisse aus dem diesjährigen Gesamtbericht, dass das Erlernen einer Sprache wesentliche Elemente der Identität eines Menschen widerspiegeln kann.
Im Bericht 2022:
- Sprachlernende stehen hinter der Ukraine
- Lernende legen den Schwerpunkt auf Englisch, aber ihre Interessen bleiben breit gefächert
- Reisende lassen neue Sprachen zu Hause – vorerst
- Lernende rund um den Globus lernen mehrere Sprachen gleichzeitig
- Sprachlern-Highlights aus aller Welt
- Neues von Duolingo aus dem Jahr 2022 – und was 2023 ansteht
Sprachlernende stehen hinter der Ukraine
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar begannen mehr als 1,3 Millionen Menschen auf der ganzen Welt, als Ausdruck ihrer Solidarität Ukrainisch zu lernen. Das Interesse am Erlernen der ukrainischen Sprache und ihrer Verwendung in Krisensituationen stieg in den Wochen nach Kriegsbeginn sprunghaft an, erreichte Ende März seinen Höhepunkt und blieb im Laufe des Jahres 2022 stabil.
Die Reaktion auf den Krieg war unter den Sprachlernenden einheitlich: Ukrainisch war die am schnellsten wachsende Lernsprache sowohl in Nachbarländern der Ukraine als auch in Ländern, die weit vom Konflikt entfernt sind, darunter Argentinien, Japan und Vietnam. Die Länder, in denen die meisten ukrainischen Flüchtlinge aufgenommen wurden, verzeichneten einen erheblichen Zuwachs: In den sechs Monaten nach der Invasion stieg die Zahl der Ukrainischlernenden in Deutschland um 1651 %, in Polen um 1615 % und in Tschechien um 1515 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Bereitschaft der Deutschen zur Unterstützung der Ukrainer brachte Ukraninisch im Jahr 2021 von Platz 36 auf Platz 15 der beliebtesten Lernsprachen in Deutschland (von den insgesamt 40 auf Duolingo angebotenen Sprachen). Die wachsende Zahl der Ukrainischlerndenen im Vereinigten Königreich war ebenfalls bemerkenswert: Ganze 20 Plätze ist Ukrainisch in der Rangliste der beliebtesten Lernsprachen im Jahr 2022 aufgestiegen, von Platz 37 auf Platz 17. Auch in den USA wandten sich Lernende aus verschiedenen persönlichen und politischen Gründen (auf Englisch) verstärkt dem Ukrainischen zu, auch wenn sie geografisch weiter vom Krieg entfernt sind: In den USA stieg Ukrainisch von Platz 36 der Rangliste der beliebtesten Sprachen im Jahr 2021 auf Platz 22 im Jahr 2022.
Länder mit dem stärksten Anstieg an Ukrainischlernenden im Jahr 2022
1. Irland | 2229 % |
2. Deutschland | 1651 % |
3. Polen | 1615 % |
4. Niederlande | 1590 % |
5. Tschechien | 1513 % |
Auch die Ukrainer selbst suchten nach Sprachressourcen während der Flüchtlingswellen, in denen Millionen Menschen zu Vertriebenen oder Flüchtlingen wurden wurden. Die Auswirkungen der Aufnahme von Flüchtlingen sind in einem Land wie Deutschland erkennbar: Deutsch wurde 2022 zur zweitbeliebtesten Lernsprache in Deutschland, vermutlich weil Deutschland allein im ersten Halbjahr 2022 mehr als eine dreiviertel Million Ukrainer (auf Englisch) aufnahm. Der Krieg veranlasste auch eine Rekordzahl von Ukrainern, den Duolingo English Test (DET) für die Zertifizierung ihrer Englischkenntnisse zu absolvieren, um im Ausland studieren zu können. So stieg die Anzahl an ukrainischen Testteilnehmenden im Vergleich zum Vorjahr um 4000 %. Viele ukrainische Universitätsstudenten, die ihre Heimat verlassen mussten, konnten dadurch ihr Studium im Ausland fortsetzen. Unter ihnen befanden sich beispielsweise mehrere Studenten der University of Maryland, die von den Partnerschaften des DET (auf Englisch) mit dem UNHCR (auf Englisch) und Ukraine Global Scholars (auf Englisch) profitierten, die für ukrainische Studierende den Erlass der Prüfungsgebühren und einen Zuschuss zu den Begleitkosten vorsehen.
Für Sprachlernende war der Krieg in der Ukraine insofern ungewöhnlich, als die Medien bei der Berichterstattung auch auf sprachliche Aspekte eingingen, wodurch er sich von anderen politischen und humanitären Krisen abhob. Aufgrund der Geschichte des Ukrainischen und des Russischen (auf Englisch) sowie der politischen Geschichte der Ukraine und Russlands wurden die Unterschiede zwischen diesen beiden Sprachen ausführlich diskutiert (auf Englisch). Der Grund für den rasanten Anstieg des Ukrainischen als Lernsprache hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, wie die Lernenden die Sprache selbst wahrnehmen: Obwohl die ukrainische Sprache das kyrillische Alphabet verwendet, haben die Lernenden möglicherweise ihre Ähnlichkeiten mit dem Englischen und anderen europäischen Sprachen bemerkt.
Lernende legen den Schwerpunkt auf Englisch, aber ihre Interessen bleiben breit gefächert
In den letzten zwei Jahren haben Sprachlernende mehr Interesse an seltener gelernten Sprachen (auf Englisch) gezeigt. 2020 zum Beispiel war Irisch die beliebteste Lernsprache in Irland. 2022 wandten sich die Lernenden jedoch wieder den „großen“ Sprachen zu: Englisch, Französisch und Spanisch behaupteten sich als die weltweit beliebtesten Lernsprachen.
2022 blieb die Anzahl der Länder, in denen Englisch als beliebteste oder zweitbeliebteste Sprache gelernt wurde, praktisch unverändert (insgesamt 130 im Jahr 2021 und 131 im Jahr 2022), aber bei Spanisch und Französisch gab es Veränderungen. Die Anzahl der Länder, in denen Spanisch als Lernsprache an erster Stelle stand, sank von 90 im Jahr 2021 auf 81 im Jahr 2022, während Französisch im Jahr 2021 in 90 Ländern und im Jahr 2022 in 96 Ländern die beliebteste Lernsprache war. Die anhaltende Beliebtheit dieser drei Sprachen war zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Schule in ganz Südamerika (auf Englisch) und in Teilen Asiens wie Indien und Vietnam eine wichtige Rolle bei der Motivation spielte. In vielen Ländern war auch der allgemeine Wunsch der Lernenden zu beobachten, aus praktischen und beruflichen Gründen Sprachen zu lernen.
Bei den beliebtesten Sprachen nach Ländern kehrt die Liste 2022 ein bemerkenswertes Muster um, das sich 2020 abzeichnete: Irisch hat in Irland den Platz an der Spitze verloren und liegt jetzt auf Platz 2 hinter Spanisch. Andererseits setzt die koreanische Sprache ihr Wachstum rund um den Globus fort. Mittlerweile ist sie die beliebteste Lernsprache in vier Ländern, darunter in zwei Ländern, in denen sie nun den Spitzenplatz vor Japanisch einnimmt (Brunei und den Philippinen). Koreanisch ist nach wie vor eine der am schnellsten wachsenden Lernsprachen in vielen Ländern weltweit, darunter Argentinien, Deutschland und Indien. Darüber hinaus ist es in China, Indien, Japan und Vietnam unter den fünf beliebtesten Lernsprachen.
Da Englisch, Spanisch und Französisch in der ganzen Welt so vorherrschend sind, lassen sich interessante Tendenzen erkennen, wenn wir die zweitbeliebtesten Sprachen betrachten, die in den einzelnen Ländern gelernt werden. Es lässt sich beobachten, dass die Interessen der Lernenden hier breiter gefächert sind: In diesem Jahr stehen weltweit 18 verschiedene Sprachen auf Platz 2 – im letzten und vorletzten Jahr waren es 16.
Die Anzahl der Länder, in denen Chinesisch auf Platz 2 steht, ist dieses Jahr angestiegen, und einige Sprachen haben es dieses Jahr in die Liste geschafft, die im Jahr 2021 nicht vertreten waren: In Somalia war die zweitbeliebteste Sprache Arabisch, in Israel Hebräisch, in Irland Irisch (und nicht mehr Spanisch) und in Uganda Swahili. Obwohl die beliebtesten Sprachen in diesem Jahr meist ihre Stellung gehalten haben, scheint es, als veränderten sich die Interessen der Lernenden von Jahr zu Jahr.
Reisende lassen neue Sprachen zu Hause – vorerst
Trotz des Tourismusbooms im Jahr 2022 sind die Lernenden noch nicht dazu bereit, eine neue Sprache fürs Reisen zu lernen. Der Anteil an Lernenden, die Reisen als Grund fürs Sprachenlernen angaben, war 2022 geringer als 2021. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die Lernenden wieder verstärkt eine Sprache zu diesem Zweck lernen werden. Wir gehen sogar davon aus, dass 2023 das Jahr des zuversichtlichen Reisenden sein wird.
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Reisebeschränkungen konnten es die Menschen auf der ganzen Welt kaum erwarten, ihren lang aufgeschobenen Urlaub anzutreten, doch Rekordzahlen bei den Flugausfällen (auf Englisch), steigende Reisekosten und eine hohe Inflation führten zu gemischten Ergebnissen. Der internationale Reiseverkehr nahm 2022 stark zu, erreichte aber nicht ganz das Niveau von 2019. Die Angaben neuer Duolingo-Lernender stimmen damit überein: Reisen wird in einigen Ländern zwar zunehmend als Hauptmotiv für das Erlernen einer Sprache angegeben, jedoch nicht so häufig wie 2021 (und sogar 2020).
Statt im Urlaub in eine andere Sprache einzutauchen, entschieden sich viele Menschen – darunter Reisende aus den USA (auf Englisch) – für Reiseziele, die näher an ihrem Heimatort liegen und wo es nicht notwendig ist, eine neue Sprache zu sprechen. Vielen schien es wichtiger, sich im Urlaub entspannen zu können und die Welt auf möglichst unkomplizierte und bequeme Weise (auf Englisch) zu erkunden … und das Erlernen einer neuen Sprache gehört für sie nicht dazu.
Es wird allerdings vermutet, dass der internationale Reiseverkehr und das Reisen zwischen Ländern mit verschiedenen Sprachen im Jahr 2023 zunehmen werden. Die größeren Fluggesellschaften bereiten sich zurzeit auf ein hohes internationales Reiseaufkommen wie zu Zeiten vor der Pandemie vor, beliebte Reiseziele wie Japan öffnen wieder ihre Grenzen für den Tourismus, und Sprachlernende beginnen, ihre Reisepässe abzustauben! Im Vereinigten Königreich, in Deutschland und (im geringeren Maße) in den USA gaben im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr Menschen Reisen als Motiv für das Erlernen einer Sprache an. In Brasilien, dem Vereinigten Königreich und Deutschland ist der Prozentsatz der Menschen, die eine neue Sprache hauptsächlich fürs Reisen lernen, nach wie vor hoch.
2022 ist in einigen Ländern auch die Anzahl der Menschen, die die jeweilige Landessprache lernten, angestiegen. Im März 2020 verließen Studenten, Einwanderer, Zeitarbeiter, digitale Nomaden und Touristen wegen der bevorstehenden Lockdowns ihre vorübergehenden Wohnsitze. Dies führte dazu, dass die eigene(n) Landessprache(n) in der Rangliste der beliebtesten Sprachen oft zurückfielen, und die Sprachlernenden in diesen Ländern begannen, verschiedene Sprachen zu lernen, u.a. Sprachen, die mit dem Kulturgut des jeweiligen Landes verbunden (auf Englisch) waren. Zurzeit erleben wir erstmals seit Beginn der Pandemie wieder einen Anstieg der Zahl der Personen, die die eigene Landessprache lernen:
- Französisch ist inzwischen die beliebteste Lernsprache auf Mauritius – und dort ist Französisch auch die Alltagssprache! Es hat Spanisch in dem Inselstaat auf Platz 2 verdrängt.
- Deutsch ist jetzt die zweitbeliebteste Lernsprache in Österreich, Deutschland und Liechtenstein, wo zuvor Spanisch diesen Platz eingenommen hatte.
- Hebräisch ist die zweitbeliebteste Sprache in Israel und hat damit Spanisch überholt.
- Italienisch löste in Italien und San Marino Spanisch als zweitbeliebteste Sprache ab.
- Spanisch ist nun anstelle des Französischen die zweitbeliebteste Sprache in Costa Rica und Spanien.
- Swahili ist die zweitbeliebteste Sprache in Uganda und verdrängt Spanisch.
Um die Wechselbeziehung zwischen Reisen und Sprachenlernen besser zu verstehen (und die Gründe dafür, warum die Lernenden zögern, neue Sprachen im Ausland anzuwenden), haben wir uns mit YouGov, Momentive/Survey Monkey und Surveroid zusammengetan. Wir stellten bezüglich der Reisepläne der Menschen weltweit enorme Unterschiede fest:
- Was internationale Reisen betrifft, geben 55 % der Südamerikaner an, dass sie 2023 mit größerer Wahrscheinlichkeit als im Jahr 2022 international reisen werden. Das Gleiche trifft auf 40 % der Inder, 28 % der Menschen in den USA, 20 % der Deutschen und auf nur 15 % der Japaner zu.
- Während sich japanische und US-amerikanische Touristen auf Reisen vor allem für Sehenswürdigkeiten interessieren (43 %), steht bei Reisenden aus Südamerika (59 %), Deutschland (45 %) und Indien (39 %) die Erholung ganz oben auf der Prioritätenliste.
Reisenden ist es also wichtig, sich im Auslandsurlaub zu entspannen – wenn sie überhaupt in Betracht ziehen, ins Ausland zu reisen. Sie geben allerdings auch zu, dass das Erlernen der Landessprache ihre Reiseerfahrung bereichern würde. So gaben z. B. 85 % der Befragten in den USA an, dass das Erlernen einer neuen Sprache das Reisen angenehmer machen könnte, und 80 % glauben, mit einer neuen Sprache wären sie auf Reisen mutiger.
Wenn es 2023 mehr und bessere internationale Reisemöglichkeiten gibt, haben diese Lernenden das Zeug dazu, selbstbewusste Reisende zu werden.
Urlaub zu machen ist jedoch nicht der einzige Grund, warum 2023 gereist wird: Studierende haben wieder Lust, ins Ausland zu gehen. Sie wünschen sich die bestmögliche Ausbildung – egal wo! Und diesen Wunsch hat die Pandemie nicht gedämpft: Gemäß einer kürzlich durchgeführten Studie (auf Englisch) sagten 43 % der jungen Inder, die Pandemie habe keinen Einfluss auf ihren Wunsch gehabt, im Ausland zu studieren (auf Englisch). Ein Viertel der Befragten gab sogar an, dass die Pandemie ihr Interesse verstärkt hat, an einer Einrichtung im Ausland zu studieren. Auch die Anzahl der Testteilnehmenden am Duolingo English Test ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 % gestiegen. Darunter befanden sich Testteilnehmende aus mehr als 213 Ländern und Regionen sowie aus über 20.000 Städten.
Lernende rund um den Globus lernen mehrere Sprachen gleichzeitig
Eine Frage, die wir bei Duolingo häufig zu hören bekommen, lautet: „Kann man mehrere Sprachen gleichzeitig lernen?“. Duolingo bietet über 100 Kurse in mehr als 40 Sprachen an und in manchen Ländern nutzen die Lernenden das besonders aus! Die Länder, in denen die meisten Menschen drei oder mehr Sprachen gleichzeitig auf Duolingo lernen, sind Finnland (Platz 1) und das Vereinigte Königreich (Platz 2).
Es ist nicht allzu überraschend, dass die Finnen mehrere Sprachen gleichzeitig lernen – immerhin gaben 93 % der Erwachsenen in Finnland an, dass sie mehr als eine Sprache sprechen (auf Englisch). Unerwartet mag hingegen erscheinen, dass in den Ländern des Vereinigten Königreichs so viele Sprachen gleichzeitig gelernt werden. Vermutlich inspiriert die kulturelle und sprachliche Vielfalt die Menschen, verschiedene Sprachen zu lernen: Nahezu 15 % der britischen Bevölkerung (auf Englisch) wurden außerhalb des Vereinigten Königreichs geboren und das Land ist die Heimat ursprünglicher Sprachen, unter anderem der keltischen Sprachen Schottisch-Gälisch, Walisisch und Irisch. Laut Statistiken und Umfragen des Duolingo English Test ist das Vereinigte Königreich außerdem für Studenten in China und Indien das attraktivste Ziel für ein internationales Studium.
Zu den Top 5 der Länder, in denen die Menschen mehrere Sprachen gleichzeitig lernen, gehören außerdem Australien (Platz 3), Estland (Platz 4) und Brunei (Platz 5).
Sprachlern-Highlights aus aller Welt
- Die 10 meistgelernten Sprachen der Welt sind (in dieser Reihenfolge) Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch, Japanisch, Italienisch, Koreanisch, Chinesisch, Russisch und Hindi. 2021 lag Hindi auf Platz 11, direkt hinter Portugiesisch, das Platz 10 belegte und dieses Jahr tauschten diese beiden Sprachen die Plätze in der weltweiten Rangliste.
- Koreanisch und Japanisch sind in Südasien beliebter als je zuvor. Koreanisch ist mittlerweile die zweitbeliebteste Lernsprache in Pakistan (2021 war es Türkisch). Japanisch ist die zweitbeliebteste Lernsprache in Nepal und Sri Lanka (2021 war in beiden Ländern Spanisch auf Platz 2).
- Portugiesisch und Französisch gewinnen in Südamerika an Bedeutung. So wie 2022 weltweit die traditionellen Lernsprachen wieder vermehrt gewählt wurden, kehrten in Südamerika entsprechend Portugiesisch und Französisch auf die Spitzenplätze zurück. In Paraguay wurde die ehemalige zweitbeliebteste Sprache Guaraní durch das Portugiesische abgelöst und in Uruguay und Venezuela wurde Italienisch von seinem Platz als zweitbeliebteste Sprache verdrängt: Die zweitbeliebteste Sprache in Uruguay ist jetzt Portugiesisch und in Venezuela Französisch.
- Südostasien schwankt zwischen Koreanisch und Japanisch. Beide Sprachen sind in Südostasien seit Jahren beliebt, wetteifern jetzt aber um die Spitzenplätze. Koreanisch war 2021 die zweitbeliebteste Sprache in Indonesien, aber jetzt hat Japanisch dort Platz 2 erobert. In Thailand ist das Gegenteil der Fall, wo Japanisch von Koreanisch vom zweiten Platz verdrängt wurde. Auf den Philippinen ist das Kopf-an-Kopf-Rennen noch härter, denn während Japanisch letztes Jahr auf Platz 1 und Koreanisch auf Platz 2 lag, ist 2022 die Reihenfolge umgekehrt: Koreanisch liegt jetzt auf Platz 1 und Japanisch auf Platz 2!
- Die Länder mit den fleißigsten Lernenden im Jahr 2022 waren (in dieser Reihenfolge) Japan, Weißrussland, Ungarn, Russland und Tschechien. In diesen Ländern war die durchschnittliche Lernzeit am längsten.
- Sprachenlernen für die Reise ist im Kommen. In Lateinamerika gaben 68 % der Befragten an, dass sie für 2023 bereits eine Reise planen oder in Erwägung ziehen – und zwar in ein Land, dessen Sprache sie nicht beherrschen. Und 48 % der Befragten in Indien gaben dasselbe an.e.
- Südamerikanische Reisende legen Wert darauf, die Sprache des Reiseziels zu lernen. In Südamerika berichteten nur 6 % der Befragten, dass sie nicht die Notwendigkeit sehen, die Sprache ihres Reiseziels zu lernen. In Indien waren 10 % und in den USA und Japan 18 % der Befragten dieser Meinung. In Deutschland findet es beinahe ein Drittel der Befragten (32 %) unnötig, die Sprache ihres Reiseziels zu lernen.
- Vietnam begrüßt sprachliche Vielfalt. Vietnam ist das einzige Land unter den zehn größten Märkten von Duolingo, in dem jede der fünf beliebtesten Sprachen zu einer anderen Sprachfamilie gehört. Die fünf beliebtesten Sprachen Vietnams sind (in dieser Reihenfolge) Englisch, Chinesisch, Vietnamesisch, Japanisch und Koreanisch.
Neues von Duolingo aus dem Jahr 2022 – und was 2023 bringen wird
Duolingo bietet Lernenden weiterhin eine breite Palette an Sprachen aus aller Welt an. Dazu gehören auch Sprachen, die unzureichend erforscht sind und zu wenig unterstützt werden, und deren Interessen nicht angemessen vertreten sind. Im Jahr 2022 haben wir zwei neue Sprachkurse entwickelt, um die Sprachen der Schwarzen Diaspora hervorzuheben: Haitianisches Kreolisch und Zulu. Außerdem hat Duolingo zwei weitere neue Kurse eingeführt: Englisch für Sprecher von Bengali und Tagalog.
Als Teil des Ziels von Duolingo, Sprachenlernen kostenlos, unterhaltsam und effektiv zu gestalten, haben wir auch den neuen Lernpfad eingeführt. Im neuen Pfad schließen Lernende ihre Lektionen jetzt in einer linearen Abfolge ab, die von unseren Lernwissenschaftlern entwickelt wurde und auf unserer erfolgreichen „Hover“-Methode (auf Englisch) basiert: Der Pfad umfasst Wiederholungen, Stories und gezielte Übungen mit schwierigeren Aufgaben, um so ein Lernverhalten zu fördern, mit dem man am effektivsten lernt!
In diesem Jahr haben wir unsere Mission in Sachen Bildung über das Sprachenlernen hinaus erweitert: Zu „Duolingo ABC“, unserer App zum Lesen- und Schreibenlernen von Englisch für Kinder, ist die Duolingo Mathe-App (auf Englisch) für Kinder und Erwachsene gekommen. Im Jahr 2023 werden wir unsere größten Sprachkurse um fortgeschrittene Inhalte auf B2-Niveau (auf Englisch) erweitern (einschließlich neuer Storys für fortgeschrittene Lernende (auf Englisch)) und die Effektivität unserer Kurse gründlich testen (auf Englisch). Weiter sind wir dabei, neue Funktionen zu entwickeln, mit denen Duolingo noch mehr Spaß macht, noch mehr motiviert und noch mehr verbindet!
Vielen Dank an unsere Millionen von leidenschaftlichen und wissbegierigen Lernenden, die sich von Duolingo auf ihrer Lernreise begleiten lassen!
Informationen zu den Zahlen
Der Duolingo-Sprachreport 2022 basiert auf Daten von Lernenden, die zwischen dem 1. Oktober 2021 und dem 30. September 2022 auf Duolingo Sprachen gelernt haben. Die Daten wurden nach Land oder Sprache zusammengefasst, um die personenbezogenen Daten der Lernenden zu schützen. Die Zusammenstellung der Länder basiert auf international anerkannten, unabhängigen, selbstverwalteten Einheiten, wie hier beschrieben. Die Daten zu Alter und Lernmotiv beruhen auf eigenen Angaben der Lernenden. Lernende unter 13 Jahren wurden nicht in die Analysen einbezogen. Aus Datenschutzgründen wurden Länder mit weniger als 5.000 Duolingo-Lernenden nicht bewertet.